Eine polnische Untersuchung von 30 Boxern ergab, dass das Aufwärmen auf die Schlaggeschwindigkeit kaum Einfluss hatte. Bei den Versuchen hielten die Boxer die Fäuste am Kinn. Auf ein Lichtsignal hin sollten sie eine Maisbirne schlagen, die in der Entfernung des ausgestreckten Armes hing. Unter anderem wurde die Zeit gemessen, die zwischen dem Aufleuchten des Signals und dem Einschlag in der Maisbirne verging.
Die Tabelle zeigt die Ergebnisse: ‘Links’ bedeutet, dass auf das Signal hin stets mit der linken Hand geschlagen werden sollte, ‘Rechts’ dass stets mit rechts geschlagen werden sollte und ‘Alternativen’, dass die Signallampe vorgibt, ob mit links oder rechts geschlagen werden sollte. Bei den ‘Alternativen’ kommt zur Reaktionszeit noch die Zeit bis zur Entscheidung für die richtige Schlaghand hinzu.
Schlagschnelligkeit
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Links
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Rechts
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Alternativen
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vor dem Aufwärmen
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0,421 s
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0,437 s
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0,487 s
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nach dem Aufwärmen
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0,412 s
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0,413 s
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0,456 s
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Daß sich die Reaktionszeit durch Entscheidungen verlängert, wurde auch in verkehrspsychologischen Untersuchungen bestätigt. Dort stellte man fest, dass eine weitere Erhöhung der Reaktionszeit durch sinnwidrige Reize verlängert wird (z.B. ‘Rechts blinken -> links abbiegen’).
Quelle:
M. Mizerski, ‘Zum Einfluss des Aufwärmens auf die Schnelligkeit des Boxers’, veröffentlicht in ‘Sport Wyczynowy’ 1975, Nr. 10, übersetzt von R. Lempart.
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