Proteine



Proteine sind als das einzige Stickstoff liefernde Element unserer Nahrung sehr
 wichtig und dient in unserem Körper hauptsächlich als Baustoff. Unter extrem
 Situationen kann Eiweiß jedoch als Energielieferant dienen.
Diese Situationen wären:      Bei Mangelernährung
                             Bei lang andauerden Ausdauerbelastungen
                             Bei sehr proteinreicher Ernährung

Hier kann eine Energiebeteiligung von 5-15% am ges. Energieverbrauch erreicht
 werden. Bei dem hauptsächlich die Aminosäuren:
                         Valin
                            Leucin
                                Isoleucin
                            Alanin
aus der Muskulatur abgebaut und zur Energiegewinnung herangezogen werden. Dies erklärt auch warum ein Ausdauersportler gegenüber einem Normalbürger einen erhöhten Proteinbedarf hat.

Weitere wichtige Aufgaben des Protein in unserem Körper:
- Als Baustoff von Enzymen und Hormonen
- Als Strukturelement von Zellbestandteilen
- Als Strukturelement von Muskelfasern, Sehnen, Knorpel, Knochen, Haut, Nägel, Haare
- Bildet die Antikörper des Immunsystems
- Bildet die Gerinnungsfaktoren des Blutes


Der Aufbau der Proteine, die auch der Grundbaustein jeglicher Lebewesen darstellen, ist im Grunde ähnlich den Glukosebausteinen. Zusammengesetzen sind die Nahrungsproteine mit einzelnen Aminosäuren. Diese miteinander verbunden ergeben dann die sogenannten Peptide, welche man durch ihre Kettenlänge unterscheidet in:    
                                        Dipeptide:      2 Aminosäuren
                    Tripeptide:      3 Aminosäuren
                    Oligopeptide:    < 10 Aminosäuren
                    Polypeptide:    < 100 Aminosäuren
                    Protein:      > 100 Aminosäuren
Ein Nahrungsprotein ist also immer ein lange Kette einzelner Aminosäuren, ein sehr langes Polypeptid.

Von diesen einzelnen Aminosäuren existieren in der Natur ca. 20 verschiedene, aus denen jegliche Arten von Eiweißen verknüpft sind.

Der Bedarf dieser Aminosäuren wird aus umgangssprachlichen Gründen auch Eiweißbedarf genannt und wird in g pro kg Körpergewicht angegeben. Dieser Bedarf bezieht sich auf diejenige Menge an Eiweiß (Aminosäuren), die der Körper zum erhalt seiner Strukturen und Funktionen benötigt. Für einen Normalbürger empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bei einer 75 kg schweren Person täglich 60g Eiweiß. Dies entspricht 0,8 g/kg Körpergewicht täglich und sollte etwa 10-12% der aufgenommen Kalorien entsprechen.

Sportler haben natürlich einen erhöhten bedarf an Proteinen so beim:

- Muskelaufbau (Krafttraining)
- Erhöhter Bedarf bei größerer Muskelmasse
- Höherer "Verschleiß" an Funktionsprotein im Training
- Möglicherweise "Stimulierungseffekt" auf die Proteinsynthese
- Aminosäurepool im Körper (Muskelgewebe,Enzyme) ist ein zusätzlicher Energiespeicher und damit ein Schutz vor unerwünschtem Abbau von Körperprotein

Nach neuesten Studien werden folgende Empfehlungen an verschiedene Sportarttypen gegeben:

Ausdauersport:             1,2-1.4 g/kg Körpergewicht
Kraftsportler:                1,4-1,7 g/kg Körpergewicht
Spielsportler:                   1,2-1,5 g/kg Körpergewicht
Kraftausdauer:              1,3-1,6 g/kg Körpergewicht
Gewichtsreduktionsdiäten:    1,1,5 g/kg Körpergewicht


Noch wichtig zu wissen ist, dass bei einer Diät ein erhöhter Proteinbedarf besteht, da hier vermehrt Eiweiß als Energiebrennstoff verwendet wird.
Man sollte ebenfalls nicht zuviel an Proteinen zu sich nehmen sonst die Gefahr bei längerer Anwendung eine Erhöhung der Nierengewicht durch Hypertrophie besteht.
Deshalb sollte bei Nieren Erkrankungen auf jedem Fall vorher eine Absprache mit einem Arzt erfolgen um jegliches Risiko auszuschließen. Da durch den vermehrt anfallenden Stickstoff (welcher über den Harnweg ausgeschieden wird) im Eiweiß die Nieren mehr zutun bekommen.
Weshalb auch auf eine ausreichen hohe Flüssigkeitszufuhr geachtet werden muß!


Zum des Eiweißkapitels noch ein Wort zur Biologischen Wertigkeit (BW), welche sozusagen die Qualität angibt. Hier spricht man über diejenige Menge an Köpereigenen Eiweiß die aus 100g Nahrungseiweiß hergestellt werden kann. Als Richtwert zählt hierfür das Vollei, welche die Biologische Wertigkeit (BW) von 100 erhalten hat. Was aber nicht heißt das aus 100g Vollei 100g Körpereigenes Protein hergestellt werden kann. Dies ist ein willkürlich gewählter Wert. Im Max-Planck-Institut Dormund wurden dann alle Nahrungsproteine an verschiedenen Gruppen untersucht und mit Mathematischen Formeln mit dem Vollei verglichen. So kam man zu folgenden Ergebnissen an BW (um nur einige zu nennen):

Molkenprotein (Lactalbumin):    104
Vollei:                            100
Rindfleisch:                     92
Milch:                           88
Soja (frisch gemahlen):            85
Casein (Quark):                  72
Vollkronmehl, Vollkornbrot:     60-80
Weizenmehl, Roggenmehl:           50-60
Sojaproteinisolat:               45
Zwieback:                       30-40
Schwarte, Bindegewebe:         bis 20
Cornflakes:                   15
Gelantine, Kollagen:             0 (enthält kein Tryptophan)

Ein einzelnes Nahrungsprotein kann also nicht höher als 100-104 an BW erreichen. Doch mit geschickter Nahrungsauswahl und Zusammenstellung können sich verschiedene Nahrungsmittel gegenseitig ergänzen und so weitaus höhere Biologische Wertigkeiten erreichen. Die am höchsten kombinierte BW die man bis jetzt gefunden hat ist die aus Kartoffeleiweiß und Vollei im Verhältnis von 65% zu 35%. Es wurde hier eine Wertigkeit von 136 erreicht. Diese Ergänzungswirkung kann auch über einen Zeitraum von 4-6 Stunden verteilt werden und muss so nicht zwangsläufig in einer Mahlzeit zu sich genommen werden. Hier noch ein par Tipps für´s  nächste Kochen.

Sinnvoll ist es bei jeder der 5-6 empfohlenen Mahlzeiten auf einen moderat hohen Anteil an hochwertigem Eiweiß zu achten.
 
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